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Fundamentalismus im Öko-Gewand
Alle reden übers Wetter. Nein, nicht nur der prophetische Meteorologe, der gleich im Anschluss an die Sieben-Uhr-Nachrichten den Wetter-Mix für den folgenden Tag vorhersagt. Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht in marktschreierischer Manier mit neuen Zahlen konfrontiert werden, die uns sagen:
Seid auf der Hut! Wir steuern auf die Katastrophe zu! Der Weltuntergang naht!
Klima hat eben Konjunktur. Hochkonjunktur.
Ja,
alle reden übers Wetter. Vorbei die Zeiten, als über dieses
allerweltsverwertbare Thema noch der belanglose Nachbarschaftsplausch die
weitgehende Lufthoheit hatte.
Auch
die – scheinbar kleine – Fraktion der Skeptiker, die die Diagnose
„Klimawandel“ zwar mehrheitlich mitträgt, jedoch andere Ursachen für
diesen ausfindig macht und folglich neue Wege im Klima- und Umweltschutz
favorisiert. Im politischen Mainstream kämpft sie jedoch wie einst Don
Quichotte gegen die Windmühlen einer von Politikern, Intellektuellen und
Wissenschaftlern zunehmend unkritisch und mit quasireligiöser Inbrunst
propagierten Idee.
Auch
Google scheint davon zu profitieren, ob nun gewollt oder nicht. Die von einem
amerikanischen Studentenduo entwickelte Suchmaschine listet etwa 3.180.000
Treffer auf, nachdem ich „Klimawandel“ in die Suchmaske eingegeben habe.
3.180.000! „Klimaskeptiker“ liefert mir gerade einmal etwas über 21.000
Resultate. Um nicht gleich dem Vorwurf eines „unkritischen Umgangs mit den
Medien“ ausgesetzt zu werden: Google mag streitbar sein, aber die Tatsache,
dass dieses Medium einen prominenten Platz als eine der meistgenutzten und
ausgereiftesten Plattformen im weltumspannenden Datennetz einnimmt, ist ein
wichtiger Indikator für die Kräftemessung innerhalb der medialen Präsenz. Und
diese Kräfte scharen sich mehrheitlich um die Apologeten der grünen Bewegung,
die ihrerseits – nicht selten mit unlauteren Mitteln – alles und jeden bekämpft,
der nicht hundertprozentige Kompatibilität zu dem verordneten Weltbild der
unmittelbar bevorstehenden Apokalypse zeigt.
Bilder
lügen nicht, sollte man meinen. Sie ziehen uns magisch in ihren Bann, mehr als
jeder Text. Wer sich das Endzeitepos „The Day after Tomorrow“ oder Al Gores
“Eine unbequeme Wahrheit” angesehen hat, wird dies bestätigen. Der
unkritische Tagesschaukonsument, der die dramatischen Bilder vom Hurrikan
„Kathrina“ ebenso vor Augen hat wie diejenigen des einsam auf einer Scholle
treibenden Eisbären darf sich derselben Fraktion zurechnen.
Dass
diese Spezies im Laufe ihrer Entwicklung schon mehrere erdgeschichtliche
Warmzeiten unbeschadet überstanden hat und deren Bestand sich innerhalb von 50
Jahren um den Faktor 5 erhöhte, passt da nicht ins Konzept. Es steht
wirklich schlimm um diese Welt, folgert der Durchschnittsbürger. Das uralte
Naturgesetz der Nachrichtenmacher, dass eben nur schlechte Nachrichten wirklich
gute sind, weil sie Quote bringen und das Publikum bei Laune halten, entfaltet
wieder einmal seine volle Wirkung!
In
dieser Situation sind Menschen wie Björn Lomborg wirklich nicht zu beneiden.
Der 43- jährige Politologe aus Kopenhagen wirkt auf viele wie ein Störenfried,
der die letzten, ultimativen Wahrheiten der grünen Bewegung in Frage stellt.
Der ehemalige Greenpeace- Aktivist, der noch 1990 in einem wütenden Leserbrief
an eine dänische Zeitschrift den Klimawandel als eine große Gefahr
bezeichnete, ist von dieser Einstellung grundsätzlich nicht abgerückt. Doch:
„Mir geht es nicht um
die Größe eines Problems, sondern um die Wirksamkeit von Lösungen,“ so sein
Credo, dass er den Lesern des
Nachrichtenmagazins SPIEGEL zum Besten gibt.
Der
unter anderem von ihm ins Leben gerufene „Kopenhagener Konsens“ ist ein Kind
dieses Gedankens.
Dieses Projekt
versucht auf der rationellen Basis von Kosten-Nutzen-Analysen Prioritäten zu
setzen für die wichtigsten Herausforderungen der Menschheit. Seine Vertreter
sehen dabei die Bekämpfung von Hunger, AIDS oder Malaria ganz oben auf Liste.
Auf den nachfolgenden Plätzen finden sich eine ausreichende Wasserversorgung,
der Zugang zu sanitären Einrichtungen, der Abbau von Handelshemmnissen und die
Bekämpfung der Korruption. Die globale Erwärmung nimmt in einer insgesamt 17
Punkte umfassenden Agenda lediglich Platz 15 ein.
Lomborg,
bekennender Vegetarier und bislang allen Versuchungen abhold geblieben, ein Auto
sein Eigen nennen zu können, versucht im selben Interview dieses Gedankengebäude
den Lesern komprimiert nahe zubringen. „Wenn
ich etwas Gutes tun will, dann spende ich lieber ans Rote Kreuz. Damit bewirke
ich weit mehr Gutes, als wenn ich versuche, meine Kohlendioxidemissionen zu
verringern.“ Den aktionistischen Verfechtern der gängigen Klimatheorien
unterstellt er darüber hinaus unterschwellig Doppelmoral, denn von Aids und
Malaria sei letztlich vor allem die (bevölkerungsstarke) Dritte Welt betroffen,
während der Klimawandel auch die Kinder der Ersten Welt tangieren könne. Auch
der Aspekt eventueller positiver Seiten der klimatischen Veränderungen kommt
nicht zu kurz. Ganz abgesehen davon, dass man seinen Lebensabend wohl eher in südlichen,
also wärmeren Gefilden verbringen möchte und nicht etwa in Helsinki, so der
43-jährige, werde die Abnahme der Anzahl der Kältetoten die Zunahme der
Hitzetoten mehr als kompensieren. Angesichts eines steigenden Meeresspiegels rät
er zu konventionellen Mitteln, wie etwa dem Deichbau, da diesem Phänomen
ohnehin kaum beizukommen sei.
Björn
Lomborg - ein einsamer Rufer auf weiter Flur? Weit gefehlt. Er hat seine
Mitstreiter. Heiligenroth im Westerwald, etwa 1.400 Einwohner zählend und drei
Kilometer von Montabaur entfernt. Dort trafen sich am 21. Juli letzten Jahres,
einer Einladung des Architekten Dieter Krämer folgend, 15 Experten
unterschiedlicher Fachrichtungen um ein Zeichen zu setzen gegen Windkraftanlagen
und die aus ihrer Sicht falsche Klimawissenschaft und -politik. In ihrem sechs
Punkte umfassenden Manifest echauffieren sich die Verfasser dabei insbesondere
über die Geißelung des Spurengases CO2 als - natürlich - einzigem
Verantwortlichen für den Klimaumschwung. Das
Klima, so die Kernaussage, ist durch von Menschen verursachte CO2-Emissionen
nicht nachweisbar zu beeinflussen.
Mit
Argumenten zur Untermauerung ihrer Sichtweisen geizen die Verfasser nicht. In
der Tat ist CO2 mit einem Anteil von gerade einmal 0,038 % in der Lufthülle
vertreten.
Alle
Maßnahmen fußten doch auf der These, „dass zusätzliches CO2
in der Atmosphäre seit Beginn der industriellen Revolution ab der Mitte des 19.
Jahrhunderts zu einer Erwärmung im 20. Jahrhundert geführt hat.“ Fakt ist:
Seit
1860, als man mit präzisen und regelmäßigen Temperaturaufzeichnungen begann,
sind die Durchschnittstemperaturen auf der nördlichen Halbkugel um etwa 0,6
Grad Celsius gestiegen.
Während
sich die Menge des vom Menschen verursachten Kohlendioxids in der Atmosphäre
seit der industriellen Revolution stetig erhöht hat, verlief die entsprechende
Temperaturkurve eher zyklisch und zeigt vier klar abzugrenzende Phasen.
Zwischen
1860 und 1915 gab es so gut wie keine Veränderung der Temperaturen in der nördlichen
Hemisphäre. Ein Anstieg von etwa 0,4 Grad Celsius wird hingegen für die Zeit
von 1915 bis 1945 verzeichnet. Dem folgte zwischen 1945 bis 1975 eine Abkühlung
von zirka 0,2 Grad. Schließlich gab es zwischen 1975 und 2000 einen neuerlichen
Temperaturanstieg von etwa 0,4 Grad, womit man über das ganze vergangene
Jahrhundert auf eine Nettoerwärmung von 0,6 Grad Celsius kommt.
Und
alle Naturgesetze belegten diametral zu den landläufig kolportierten Aussagen,
dass die Temperatur die Ursache für eine Freisetzung von CO2
ist und nicht umgekehrt. Der Tagesgang des CO2,
die jahreszeitliche Schwankung und die nachgewiesene Zeitverzögerung der CO2-Ausgasung
zeigten den eindeutig von der Temperatur gesteuerten Vorgang.
So
sank der CO2-Gehalt der Atmosphäre zur wärmsten Zeit des Holozäns, der
jüngsten geologischen Epoche der Erdgeschichte,
vor etwa 8000 Jahren nach Ende der letzten Eiszeit auf ein Minimum von etwa 260
ppm (parts per million), um bei zunehmender Abkühlung auf nun etwa 380 ppm
anzusteigen.
Aus diesen Fakten folgern
die Experten, dass die aus
Klimamodellen abgeleiteten Szenarien der zukünftigen Entwicklung des Klimas
spekulativ sind und im Widerspruch zur Klimageschichte stünden.
Allen
Skeptikern gemein ist die Verärgerung darüber, dass CO2 dessen wichtigste
Funktion, nämlich die des Sauerstoffproduzenten, gänzlich abgesprochen wird.
Denn ein Mehr an CO2
fördert mittels Photosynthese das Pflanzenwachstum und höhere Temperaturen
sichern die Ernährung von Mensch und Tier. Ein
CO2-Anstieg bewirkt z. B. eine massive Ertragssteigerung diverser Getreidearten
ebenso, wie von Obst, Hülsenfrüchten und Knollengewächsen. Eine Konzentration
von beispielsweise 1200 ppm CO2 lässt Weizen optimal wachsen. Eine Tatsache,
die gerne unterschlagen wird. Wie lässt es sich denn sonst erklären, dass die
Sahara seit gut zwei Jahrzehnten kontinuierlich auf dem Rückzug ist und die
zuvor verwüstete Fläche mittlerweile von einer breiten Vegetation verdrängt
wird?
Es
ist also sicher: Wenn wir nicht sofort „etwas tun“ kollabiert die Erde! Das
vermitteln uns in seltener Eintracht unisono Bild, Spiegel, Stern, die Kanzlerin
und Herr Gabriel vom Umweltministerium qua Amt. Tatsächlich gab und gibt es im
Laufe der Erdgeschichte, wie uns spätestens im Schulunterricht vermittelt
wurde, stets einen Klimawandel mit
wechselnden Warm- und Kaltzeiten. Dass Hannibal in der
ausgehenden römischen Warmzeit mit Elefanten die Alpen überqueren konnte und
die Römer dort in 2800 m Höhe nach Eisen und anderen Erzen gruben, sollte zu
denken geben. Diese frühzeitlichen
Bergwerke wurden erst im Mittelalter wieder entdeckt. Oder warum sonst benannten
die Wikinger die von ihnen entdeckte große Insel denn Grönland (=Grünland)?
Grönland wird wieder grüner, oh ja! Nur, weswegen wird dann so geflissentlich
unterschlagen, dass die Gletscher auf der südlichen Hemisphäre im Wachsen
begriffen sind?! Und Wärme heißt Leben!
Was
uns auf diesem Planeten angenehme Temperaturen sichert und uns damit Leben
spendet, ist der sogenannte Treibhauseffekt, der etwas von der Wärme der
Sonnenstrahlung einfängt. Er wird zum größten Teil – zu etwa 75–95% –
durch Wolken und andere Formen von Wasserdampf verursacht; den Grossteil des
Rests übernimmt CO2.
Wikipedia,
vom Zeitgeist mittlerweile in den Stand eines digitalen Brockhaus erhoben,
definiert es als „die
Gesamtheit aller meteorologischen Ursachen, die für den durchschnittlichen
Zustand der Erdatmosphäre an einem Ort verantwortlich sind.“ An einem
Ort. Das lässt aufhorchen. „Meteorologische Ursachen“ sind
wetterbestimmende Größen, die Luftdruck, -temperatur, -feuchte,
Windgeschwindigkeit und weitere Parameter wie
die
Verteilung von Landmassen und Meeren, die Umlaufbahn der Erde um die Sonne oder
die Sonnenaktivität an sich. Einzelne
Wetterereignisse wie das Sturmtief „Kyrill“ dürfen dabei, bei allen
Verheerungen die sie anrichten,
nur
in einem sehr langfristigen ermittelten Zusammenhang gesehen werden.
Die
für die Zukunft vorausgesagten Horrorszenarien übersehen, dass 71% der
Erdoberfläche aus Ozeanen bestehen, die den größten Wärme- und CO2-Regulator
darstellen. Dass Klima vereinfacht Wetterstatistik ist und auch
astrophysikalische Faktoren einen nachweislichen Einfluss auf das Klima haben, lässt
man zuweilen auch gerne unter den Tisch fallen.
Der
mediale Einheitsbrei zeigt indessen seine Wirkung: Banken und Börsen freuen
sich über den Handel mit Emissionsrechten, Rückversicherungen über kräftige
Preiserhöhungen für Policen. Auch die Landwirte haben ausnahmsweise mal keinen
Grund zum Meckern: Für den Anbau von Biosprit-Pflanzen winken ergiebige
Subventionen. Wie sich dies auf die Welternährungslage auswirken kann, will man
sich dagegen lieber nicht ausmalen. Und, last but not least: auch die
linientreuen Klimawissenschaftler werden für ihre Dienste reichlich entlohnt.
Weltweit flossen in den vergangenen 15 Jahren zweistellige Milliarden-Dollarbeträge
in ihr Forschungsgebiet. Da darf natürlich auch die Politikerkaste nicht
abseits stehen und das nicht enden wollende Mantra vom Klimaschutz zu allen
passenden und unpassenden Gelegenheiten herunterspulen.
Auch
hier gilt: Wer den eigenen Verstand – soweit vorhanden – ausschaltet und
nachplappert was vom Mainstream verordnet ist, steht auf der Gewinnerseite und
darf auf seine Wiederwahl in hohe Ämter ebenso hoffen wie auf das muntere
Drehen der Steuerschraube.
Ob eine Vorhersage des Weltklimas für das kommende Jahrhundert Sinn macht, wenn schon die Prognose für die Entwicklung der Volkswirtschaft im kommenden Jahr Probleme bereitet, die noch dazu von weitaus weniger Unbekannten tangiert wird? Wie groß die Rolle des Kohlendioxids ist, wie stark der Mensch das Klimageschehen beeinflusst und insbesondere wie sicher die Hochrechnungen sind, mit denen die Temperatur der Zukunft insbesondere vom IPCC (Weltklimarat) vorausgesagt wird, ist nach wie vor umstritten.
Ein
zweiter Denkansatz verdeutlicht die Problematik: Klimaschutz ist nicht gleich
Umweltschutz. Wenn alle Mittel wie geplant in die „Klimarettung“ gepumpt
werden, geraten Überfischung, die Zerstörung der Tropenwälder, Luft- und
Wasserverschmutzung in Entwicklungsländern schnell und lange aus dem Blickfeld.
Besonders paradox: Regenwald wird gerodet, um Ölpalm- und Zuckerrohrplantagen für
die unkritisch betrachteten Bio- Treibstoffe anzupflanzen.
Die
Medien müssen sich verstärkt ihrer Aufgabe bewusst werden, im Sinne eines
demokratischen Diskurses dem Pluralismus wieder einen stärkeren Stellenwert
einzuräumen. Konkret bedeutet dies, auch abweichende Ansichten zu berücksichtigen,
um so den Medienkonsumenten zur Meinungsbildung zu befähigen. Alles andere ist
schlichtweg Manipulation.