Demokratische Volksrepublik Korea

(Nordkorea)

 

 

Die Demokratische Volksrepublik Korea, weithin Nordkorea genannt, ist ein Staat in Ostasien, der  im Süden an Südkorea und nördlich an China und Russland grenzt. Nordkoreas Westgrenze bildet das Gelbe Meer, im Osten tangiert das Japanische Meer das Land. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird offiziell die Bezeichnung Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK) verwendet. 

 

Nordkorea erstreckt sich über eine Fläche von 120.540 km², wovon 130 km² Gewässer sind. Die Grenzenziehungen des Staates erstrecken sich über eine Länge von 1.673 km, wovon auf China 1.416 Km, auf Südkorea  238 Km und 19 km auf Russland entfallen. Die Küstenlinie, die eine Länge von 8.460 km hat,  gehört auf 2.495 km der nordkoreanischen Seite. In Küstennähe befinden sich noch 3.579 Inseln, die meisten davon an der Süd- und an der Westküste. Die nordkoreanische Regierung erhebt Anspruch auf Hoheitsgewässer, die sich über 12 Seemeilen ausgehend von der Küstenlinie erstrecken. 

Nordkorea besteht zu großen Teilen aus Berg- und Hügelland, das von tiefen und engen Tälern durchschnitten wird. An der Westküste befinden sich große Küstenebenen, an der Ostküste sind diese hingegen nicht zusammenhängend und vergleichsweise klein. Der tiefste Punkt des Landes ist die Küste am Japanischen Meer mit 0 m, der höchste Punkt ist der Paektusan an der Grenze zu China, der 2.744 m Höhe aufweist. Zu gut  80 Prozent besteht Nordkorea aus Bergen und Hügeln, deren höchste Erhebungen über 2.000 m Höhe im Norden des Landes liegen. Der Großteil der nordkoreanischen Bevölkerung lebt hingegen in den Ebenen und im Tiefland.

Das Gebiet um Paektu-san an der chinesischen Grenze ist vulkanischen Ursprungs und schließt ein Basaltlava in einer Höhe zwischen 1.400 und 2.000 m ein. Das Hamgyŏng-Gebirge im äußersten Nordosten der Halbinsel hat ebenfalls mehrere hohe Gipfel, darunter der Kwanmosan mit 1.756 m Höhe.

Im Norden des Landes verläuft in Nord-Süd-Richtung das Nangnim-Gebirge, das die Kommunikation zwischen dem Westen und dem Osten des Landes zusätzlich erschwert. An der Grenze zu China befindet sich noch das Kangnam-Gebirge. Und an der Ostküste tut sich das Kŭmgangsan-Gebirge (Diamantenberge) auf, das sich auf einer Fläche von 530 km² an der Grenze zu Südkorea ausbreitet.

Die Ebenen des Landes sind größtenteils recht klein; die größten unter ihnen sind die Ebene um Pjöngjang und die Chaeryŏng-Ebene. Beide erstrecken sich jeweils über eine Fläche von ca. 500 km². Wegen der steil ins Meer abfallenden Berge der Ostküste, sind die Ebenen dort naturgemäß kleiner als im Westen der Halbinsel.

Die Gebirgszüge im Norden und Osten des Landes beheimaten das Einzugsgebiet der meisten Flüsse des Landes, die größtenteils gen Westen abfließen und in das Gelbe Meer oder die Koreanische Bucht münden. Der längste und bekannteste unter ihnen ist der Yalu, der auf 678 von 790 km Länge schiffbar ist. Der Tumen ist der zweitlängste und wegen des Verlaufs im Gebirge nur auf 85 von 521 km schiffbar. Der drittgrößte Fluss, der Taedong-gang, dessen Verlauf durch die Hauptstadt Pjöngjang führt, ist sogar auf 245 seiner 297 km schiffbar. Die Seen des Landes sind auf Grund des Mangels an Gletscheraktivitäten und der stabilen Erdkruste der Region zumeist klein. Im Gegensatz zu den benachbarten Ländern China und Japan wird Nordkorea nur von wenigen schweren Erdbeben erschüttert.

 

Das Klima Nordkoreas ist gemäßigt und der Großteil der Regenfälle fällt auf den Sommer. Doch leidet das Land unter häufigen Dürren, vor allem im Spätfrühling, die häufig von schweren Überschwemmungen gefolgt werden, sowie Taifune, die sich im Frühherbst ankündigen. Durch seine Lage zwischen dem 38 und 43 nördlichen Breitengrad hat Nordkorea Kontinentalklima mit vier ausgeprägten Jahreszeiten. Lange Winter mit sehr kaltem und klarem Wetter und zwischenzeitlichen Schneestürmen sind auf die nord- und nordwestlichen Winde aus Sibirien zurückzuführen.

Die durchschnittlichen Höchst- bzw. Tiefsttemperaturen für die Hauptstadt Pjöngjang liegen im Januar bei -3° C und -13° C. Schneefälle finden durchschnittlich an 37 Tagen des Jahres statt. Im gebirgigen Norden des Landes herrscht ein raues Wetter vor. Der nordkoreanische Sommer ist kurz, heiß und feucht und durch den aus südlicher und südwestlicher Richtung heranziehenden Monsun, der feuchte Luft vom Pazifik mitbringt, geprägt.

Die durchschnittlichen Tiefst- und Höchsttemperaturen in Pjöngjang im August liegen bei 20° C bzw. bei 29° C. Im Durchschnitt finden etwa 60 Prozent aller Niederschläge in der Zeit zwischen Juni und September statt. Taifune treten in der Regel mindestens einmal pro Sommer auf. Frühling und Herbst sind von milden Temperaturen und wechselnden Winden geprägt, die ein angenehmes Wetter ermöglichen.

 

Nordkorea ist ethnisch extrem homogen, von einer kleinen chinesischen Minderheit im Norden des Landes einmal abgesehen. Die geringe ökonomische Attraktivität des Landes für Einwanderer hat den prozentual niedrigsten Ausländeranteil weltweit zur Folge. Auch ist es de facto unmöglich, sich als Ausländer in Nordkorea niederzulassen.

Die Bevölkerung Nordkoreas stieg im Zeitraum von 1960 bis 2008 von damals 12,3 Millionen auf über 24 Millionen Menschen an. Darf man nordkoreanischen Statistiken Glauben schenken, ist die Lebenserwartung seit 1986 im Mittel gesunken. Nach WHO-Angaben betrug die durchschnittliche Lebenserwartung 2004 für Männer 65 Jahre, für Frauen 68 Jahre. Die durchschnittliche Säuglingssterblichkeit liegt bei 24,84 pro 1000 Neugeborene.

Die traditionellen Religionen Koreas sind der Buddhismus und der Konfuzianismus, doch eine bereits mehr als 60 Jahre installierte   "realsozialistische" Herrschaft hat die Grundlagen dafür geschaffen, dass vermutlich ein Großteil der Bevölkerung mittlerweile konfessionslos ist. Der Artikel 68 der nordkoreanischen Verfassung spricht den Bürgern freie Religionsausübung zu, solange diese nicht „zur Infiltration durch äußere Kräfte oder zur Verletzung der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung“ missbraucht wird.